Sonnenköpfe Projektgebiet

Lage

Das Projektgebiet Sonnenköpfe umfasst ca. 2.700 Hektar Fläche (ein Hektar entspricht ungefähr der Größe eines Fußballplatzes), wobei 1380 Hektar davon bewaldet sind. Das Gebiet erstreckt sich von Binswangen/ Margarethen im Norden, entlang der Westflanke der Sonnenköpfe bis nach Oberstdorf im Süden. Charakteristisch ist die markante Kammlinie der Sonnenköpfe selbst sowie der Wechsel zwischen großen Alpflächen und bewaldeten Bereichen

Bergwald
Herbststimmung

Ansprechpartner

Moritz Teufel
+49 831 52613 2036
+49 1525 3411134 
moritz.teufel@aelf-ke.bayern.de

Geologie

Das Projektgebiet zeichnet sich durch 2 geologische Haupteinheiten aus. Nördlich einer gedachten Trennlinie auf Höhe der Sonnenklause und des Altstädter Hofs dominiert die Jungmoräne. Sie besteht aus Gletscherablagerungen der letzten Eiszeit, die im Regelfall eine gute Nährstoffversorgung bieten. 

Im südlichen Bereich kommt vor allem der geologische Zungenbrecher „Rhenodanubischer Flysch“ vor. Der Name ist hier Programm: „Flysch“ lehnt sich an einen Schweizer Ausdruck an, der „Fließen“ bedeutet. Die Gesteinsschichten sind häufig instabil aufgebaut, wodurch das Gelände, ja sogar ganze Hänge, ständig in Bewegung ist. Insgesamt sind die Böden im Projektgebiet meist lehmig und gut für das Waldwachstum geeignet. 

Waldzustand

Die Fichte ist die dominierende Baumart im Projektgebiet Sonnenköpfe. Die Bestände haben oft bereits ihre Endhöhe erreicht, meist fehlt eine nachkommende Verjüngung und sie sind durch mangelnde Pflege instabil. Samenbäume der Mischbaumarten Buche, Bergahorn oder Weißtanne sind nur sehr selten anzutreffen. Seit 2015 sind durch Sturmwurf und Borkenkäfer neue große Schadflächen entstanden, die seitdem zielgerichtet wiederaufgeforstet werden.

Die Bestände sind mit Forst- und Alpwegen erschlossen. Aufgrund der sehr steilen Hanglagen erfolgt die Holzbringung in der Regel durch temporär aufgestellte Seilbahnen.

50 % des Waldes ist Schutzwald. Dieser schützt vor Lawinen, Steinschlag und Erosion. Die momentanen Bestände können den Anforderungen an die Schutz- und Erholungsfunktion nur bedingt gerecht werden, ebenso wie der Erfüllung von wirtschaftlichen Erwartungen der Waldbesitzer. Zudem sind die Bestände aufgrund der beschriebenen Probleme durch den Klimawandel gefährdet.

Jagdliche Situation

Die Jagdreviere innerhalb des Gebiets sind aktuell alle verpachtet. Es kommen die Schalenwildarten Rotwild, Rehwild und Gams vor. Die Bejagung erfolgt durch angestellte Berufsjäger. Im Norden und im Süden befindet sich jeweils ein Wintergatter für das Rotwild. Die Verbiss-Situation an den jungen Bäumen stellt sich folgendermaßen dar:

- Fichte wächst ohne Probleme
- Buche, Bergahorn und Vogelbeere schaffen es trotz Verbissdruck mit einiger Verzögerung so hoch zu werden, dass sie nicht mehr verbissen werden
- Weißtanne kann ohne langjährigen, konsequenten Schutz nur an wenigen Stellen aufwachsen

Beim letzten Forstlichen Gutachten 2018 wurde die Verbissbelastung in den nördlichen Jagdrevieren (Sonthofen I, Altstädten) als „zu hoch“ eingewertet, im südlichen Jagdrevier (Schöllang) als „tragbar“.

Schwerpunktziele im Projektgebiet

Der Waldumbau von den Fichtenreinbeständen hin zu stabilen Bergmischwäldern stellt das oberste Ziel dar. Durch maßvolle Hiebe sollen die Bestände stabilisiert werden und Licht sowie Wärme an den Boden gelangen. Dies wiederum schafft die Voraussetzung für eine natürliche Verjüngung oder für die Pflanzung von Mischbaumarten. Zudem sollen in den jüngeren Beständen durch gezielte Eingriffe die vorhandenen Mischbaumarten gesichert werden. Entstandene Schadflächen sollen mit den Baumarten des Bergmischwaldes, Fichte, Weißtanne, Buche und Bergahorn wiederaufgeforstet werden.

Summe der Maßnahmen
im Projektgebiet

Anzahl umgesetzte Maßnahmen
33
2020
424
Maßnahmen gesamt
Investitionen
241614
Euro / 2020
1950372
Euro gesamt
2020: 0,68 ha

waldbaulich bearbeitete Bergwaldfläche

Gesamt: 287,34 ha
2020: 6.000

Bäume wurden auf 2,69 ha gepflanzt

Gesamt: 91.475

Bäume auf 36,21 ha

2020: 3

Durchführungen von Runden Tischen und vielen weiteren öffentlichkeitswirksamen und partizipativen Veranstaltungen

Gesamt: 45

Veranstaltungen

2020: 2,15

Kilometer Neubau und Instandsetzung von Forst- und Rückewegen

Gesamt: 25,01

Besonderheiten

- Touristisch stark genutzte Bereiche, sowohl im Sommer als auch im Winter
- Wald- und Weidegenossenschaften als große Waldbesitzer

Partnergemeinde

Mit freundlicher Unterstützung der Marktgemeinde Oberstdorf (www.oberstdorf.de) und der Stadt Sonthofen (www.stadt-sonthofen.de).

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