Hirschberg Projektgebiet

Lage

Das Projektgebiet ist 1061 ha groß, wovon 515 ha bewaldet sind. Es erstreckt sich im Westen vom Schachentobel bei Vorderhindelang, über den Höhenzug Tiefenbacher Eck – Spieser entlang der Gemarkungsgrenze Hindelang bis zur B310. Von dort zurück nach Oberjoch und dort der B308 folgend zurück nach Vorderhindelang, wobei die Wald-Feld-Grenze hier das Projektgebiet abgrenzt.

Bergwald
Herbststimmung

Ansprechpartner

Jochen Kunz
+49 831 52613 2031
jochen.kunz@aelf-ke.bayern.de

Geologie

Während der Hirschberg und das Ornach Hauptdolomit sind, tritt im Projektgebiet überwiegend Flysch verschiedener Schichten auf. Diese sind eng mit Mergel- und Sandsteinen verzahnt. Insgesamt führt diese Mischung in Kombination mit den vielen Quellaustritten zu einer hohen Labilität des gesamten Berghangs. 

Waldzustand

Der Bergmischwald war ursprünglich im gesamten Gemeindegebiet (!) zusammengesetzt aus 45% Fichte, 25% Tanne und 30% Buche. Durch menschliche Eingriffe (unter anderem starke Holznutzung vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert durch Köhlerei, Erzverhüttung und Schmieden) änderte sich die Zusammensetzung des Waldes in 70% Fichte, Buche und Tanne zwischen 6% und 17% sowie einzelnen weiteren Baumarten.

Heute stehen im Bereich Hirschberg, laut den Forstbetriebsplänen der Wald- und Weidegenossenschaften, 80 -90% Fichte, 0,5% Tanne, 2% Buche und 5% sonstige Laubbaumarten (überwiegend Weißerle). Die Verjüngung weist einen hohen Anteil an Laubbaumarten auf (ca. 60%), welche vor allem auf den ehemaligen Sturm- und Borkenkäferflächen zu finden sind. Hier dominieren neben Bergahorn viele Pioniergehölze wie Erle und Birke. Rund 40% der Fläche ist mit Wald bestockt, der älter ist als120 Jahre. Holznutzung findet nur im alten Holz statt.

Da die gerade in Fichtenbeständen wichtigen Pflegeeingriffe und Durchforstungen wegen der schlechten Rendite kaum stattfinden, herrschen große Pflegerückstände! Sie sind ein Grund, warum die Fichtenbestände so labil sind. Eingriffe in diese labilen Bestände sind mit Risiken verbunden, jedoch bleibt die Option der natürlichen Verjüngung. Zum Teil finden sich auch bereits zerfallene Bestände, die vor allem aus ökologischer Sicht interessant sind.

Teile des Waldes werden beweidet. Dies wirkt sich negativ auf Naturverjüngung aus, überwiegend durch die verursachten Trittschäden und die oberflächliche Verdichtung. Eine konsequente Trennung von Wald und Weide ist anzustreben.

Jagdliche Situation

Die Jagdausübung im Projektgebiet wird durch die Eigenbewirtschaftung Bad Hindelang organisiert. 

Es kommen die drei Schalenwildarten Rotwild, Rehwild, Gams vor.

Die Jagd ist ein wichtiger Faktor bei der Naturverjüngung. Die Verbissbelastung der Mischbaumarten ist nach Einschätzung des letzten Forstlichen Gutachtens zu hoch, um dauerhaft die Bestände durch Naturverjüngung stabilisieren zu können.

Schwerpunktziele im Projektgebiet

Der Waldumbau der Fichtenreinbestände hin zu stabilen Bergmischwäldern stellt das Oberziel dar. Durch maßvolle Hiebe sollen die Bestände stabilisiert werden und Licht sowie Wärme an den Boden gelangen. Dies wiederum ist Voraussetzung für eine Verjüngung, natürlich oder durch Pflanzung. Zudem sollen in den jüngeren Beständen durch gezielte Pflegeeingriffe die vorhandenen Mischbaumarten gesichert werden. Entstandene Schadflächen sollen mit den Baumarten des Bergmischwaldes, Fichte, Weißtanne, Buche und Bergahorn wiederaufgeforstet werden.

Summe der Maßnahmen
im Projektgebiet

Anzahl umgesetzte Maßnahmen
6
2020
146
Maßnahmen gesamt
Investitionen
53410
Euro / 2020
333001
Euro gesamt
2020: 1,91 ha

waldbaulich bearbeitete Bergwaldfläche

Gesamt: 54,29 ha
2020: 0

Bäume wurden auf 0 ha gepflanzt

Gesamt: 5.500

Bäume auf 1,01 ha

2020: 1

Durchführungen von Runden Tischen und vielen weiteren öffentlichkeitswirksamen und partizipativen Veranstaltungen.

Gesamt: 35

Veranstaltungen

2020: 0,0

Kilometer Neubau und Instandsetzung von Forst- und Rückewegen

Gesamt: 2,24

Partnergemeinde

Mit freundlicher Unterstützung des Marktes Bad Hindelang (www.marktgemeinde.badhindelang.de).

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