Blaichach-
Gunzesried Projektgebiet

Lage

Das Projektgebiet liegt eingebettet zwischen der Nagelfluhkette und der Hörnergruppe. Somit erstreckt es sich vor allem über das Gunzesrieder Tal und das Ostertal. Im Norden wird es grob durch die Gemeinde Blaichach begrenzt, im Südwesten durch die Alpe Vorsäß II im Autal und den Ostertalparkplatz. 

Bergwald
Herbststimmung

Ansprechpartner

Moritz Teufel
+49 831 52613 2036
+49 1525 3411134 
moritz.teufel@aelf-ke.bayern.de

Geologie

Das Projektgebiet zeichnet sich durch zwei geologische Haupteinheiten aus. Grob lässt es sich in die Bereiche südlich und nördlich der Gunzesrieder Ach einteilen. 

Der südliche Teil wird von kreideeiszeitlichem Flyschgestein dominiert. Hier ist der Name Programm, denn „Flysch“ lehnt sich an einen Schweizer Ausdruck an, der „Fließen“ bedeutet. Die Gesteinsschichten sind hier häufig instabil aufgebaut und das Gelände, ja sogar ganze Hänge sind dadurch ständig in Bewegung. In Kombination mit heftigen Niederschlagsereignissen kann es in diesen Bereichen zu Hangrutschungen oder Murenabgängen kommen. 

Nördlich der Gunzesrieder Ach findet man vor allem Gesteine der Unteren Süßwassermolasse. Wer schon einmal die Nagelfluhkette entlanggewandert ist, weiß was dies bedeutet: steile Hänge, durchzogen von Nagelfluhbänken und gespickt mit einer Unmenge an Nagelfluhblöcken.

Waldzustand

Im Bereich des Nagelfluh bestimmen naturnahe Bergmischwälder mit einem hohen Buchenanteil und durchaus nennenswerten Weißtannenvorkommen das Bild. Auf den Flysch-Standorten finden sich häufig großflächige, instabile Fichtenreinbestände. Die Erschließung der Waldflächen durch Forst- und Rückewege ist nur zum Teil gegeben.

37% der Fläche ist als Schutzwald ausgewiesen. Dieser schützt im Gunzesrieder Tal vor allem Siedlungen und Straßen vor Steinschlag und Lawinen und vermindert Hochwasserereignisse.

Jagdliche Situation

Die jagdliche Situation unterscheidet sich je nach Jagdrevier:

- Das Jagdrevier Blaichach befindet sich seit 20 Jahren in Eigenbewirtschaftung. Beim letzten Forstlichen Gutachten waren die Ergebnisse in der Revierweisen Aussage durchgehend „tragbar“.

- Im Jagdrevier Gunzesried-Süd findet eine intensive Rehwildbejagung statt. Zudem gibt es ein Wintergatter für das Rotwild im benachbarten Eigenjagdrevier. Seit 2015 wurde die Verbissbelastung beim Forstlichen Gutachten als „tragbar“ eingestuft. 

- Im Jagdrevier Gunzesried-Nord findet ebenfalls eine intensive Rehwildbejagung statt. Das Rotwild wird an einer offenen Fütterung im benachbarten Eigenjagdrevier durch den Winter gebracht. Die Verbissbelastung beim letzten Forstlichen Gutachten wurde in der Revierweisen Aussage als „zu hoch“ bewertet, allerdings mit der Tendenz „verbessert“.

In allen Revieren finden regelmäßig ergebnisorientierte Waldbegänge statt. Des Weiteren betreiben die Jagdpächter und die Berufsjäger intensive Bemühungen, um eine zielgerichtete Verbesserung der Schalenwildbewirtschaftung zu erreichen.

Schwerpunktziele im Projektgebiet

Das oberste Ziel ist vor allem die Etablierung und Sicherung einer gemischten und standortangepassten Waldverjüngung. Außerdem ist der Waldumbau der anfälligen Fichtenreinbestände hin zu stabilen, möglichst klimatoleranten Mischbeständen erforderlich. Dazu ist stellenweise die Verbesserung der Erschließungssituation durch den Bau von Forst- und Rückewegen erforderlich. Des Weiteren soll insgesamt die Qualität des Lebensraums Bergmischwald durch naturschutzfachliche Maßnahmen erhöht werden. Nur wenn all diese Ziele ineinandergreifen, kann der Wald im Gunzesrieder Tal seine Funktionen langfristig erfüllen.

Summe der Maßnahmen
im Projektgebiet

Anzahl umgesetzte Maßnahmen
14
2023
48
Maßnahmen gesamt
Investitionen
105352
€ / 2023
159418
€ / gesamt
2023: 10,15 ha

waldbaulich bearbeitete Bergwaldfläche

Gesamt: 23,9 ha
2023: 3950

Bäume wurden auf 1,22 ha gepflanzt

Gesamt: 4090

Bäume auf 1,22 ha

2023: 3

Durchführungen von Runden Tischen und vielen weiteren öffentlichkeitswirksamen und partizipativen Veranstaltungen.

Gesamt: 7

Veranstaltungen

2023: 0,82

Kilometer Neubau und Instandsetzung von Forst- und Rückewegen

Gesamt: 0,82 km

Besonderheiten

Das Projektgebiet liegt nahezu komplett innerhalb des Naturparks Nagelfluhkette. Weite Teile werden sowohl im Winter wie auch im Sommer sehr stark touristisch genutzt.

Partnergemeinde

Mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde Blaichach (www.gemeinde-blaichach.de).

FOLGE UNS AUF INSTAGRAM
@bergwald.allgaeu­