Edelsberg-Alpspitz Projektgebiet

Lage

Das Projektgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 2670 ha über den Edelsberg mit Alpspitz bis zum Grat des Kienberges und liegt in den Gemeindegebieten Pfronten und Nesselwang.

Geologie

Die Alpspitz besteht aus Gesteinsgemischen verschiedener Erdzeitalter, weshalb die Standorte sehr wechselhaft sind. Der Edelsberg besteht komplett aus urzeitlichen Tiefseeablagerungen, dem sogenannten „Flysch“, welcher zu steinhaltigen Lehmen verwittert. Diese weichen Ausgangsmaterialen bilden zwar wüchsige Waldstandorte, sind aber für Erdrutsche anfällig und daher beim Wegebau eine Herausforderung.

Waldzustand

Auf Grund größerer Kahlhiebe in der Vergangenheit und wiederbewaldeter Wiesen dominieren heute 30- bis 70-jährige Fichtenreinbestände das Waldbild. Die natürliche Waldgesellschaft wäre hier jedoch ein Bergmischwald aus Buchen, Tannen und Fichten. Diesen findet man meist nur noch in unzugänglichen und damit früher nicht bewirtschaftbaren Tobeln. Pflegerückstände mangels Erreichbarkeit als auch Schälschäden vom Rotwild sind flächig aufzufinden. Die natürliche Verjüngung besteht überwiegend aus Fichte.

Jagdliche Situation

In den Jagdrevieren am Edelsberg werden seit 2010 von der Jagdgenossenschaft Pfronten zusammen mit den Jägern regelmäßige Waldbegänge durchgeführt. Die Verbisssituation hat sich im letzten Jahrzehnt verbessert, ist aber nach dem Forstlichen Gutachten zur Waldverjüngung 2021 noch weitgehend zu hoch. Das bedeutet, dass wichtige Baumarten im Waldumbau wie die Weißtanne noch mit aufwendigen Schutzmaßnahmen gesichert werden müssen.

Schwerpunktziele im Projektgebiet

Hauptaufgabe wird die Aufarbeitung der Durchforstungsrückstände zur Stabilisierung der Fichtenreinbestände sein, um anschließend durch frühzeitiges Einbringen von Buche und Tanne wieder einen Bergmischwald zu etablieren.

Dabei spielt auch der Erhalt noch vorhandener strukturreicher Bergmischwaldbestände eine besonders wichtige Rolle.

Wertvolle Lebensräume wie Biotopbäume, Totholz und Hochmoorflächen sollen erhalten werden. Die regelmäßige Pflege, Erhalt und Verbesserung der Lebensräume von Raufußhühnern (Auerhuhn und Birkhuhn) sichert diese charakteristischen Arten in unserer Region. Übergeordnet steht die Verbesserung der Wald-Wild-Situation unter Berücksichtigung der vielfältigen Interessen am Wald.

Besonderheiten

Die Alpspitzbahn, zahlreiche Wege für Wanderer und Mountainbiker machen den Edelsberg und die Alpspitz sommers wie winters zu einem beliebten und gut besuchten Ausflugsziel.

Etwa ein Drittel der Waldflächen ist im Besitz des Rechtlerverbandes Pfronten, der mit eigenem Forstpersonal die Flächen bewirtschaftet.

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