Grünstein Projektgebiet

Lage

Das Projektgebiet Grünstein ist 600 Hektar groß und liegt westlich von Schönau a. Königssee zwischen 600 und 1.300 Meter Höhe.

Wald und Waldfunktionen

Geologisch ist das Projektgebiet Grünstein geprägt von Kalk- oder Dolomit-Gestein. Dazwischen finden sich aber auch immer wieder Ablagerungsbereiche aus den letzten Eiszeiten (z.B. Moränen). So unterschiedlich die Gesteine sind, so unterschiedlich sind auch die Bodenverhältnisse. Von wüchsigen und nährstoffreichen Lehmböden bis zu kargen Grashängen ist alles vorhanden. 

Von Natur aus würden Fichten-Tannen-Buchen-Mischwälder in unterschiedlichsten Ausformungen den Bergwald am Grünstein prägen. Die schwer zugänglichen Bereiche haben noch ihre naturnahe Baumartenzusammensetzung. Dagegen wurden die zugänglichen Lagen oftmals in Fichtenreinbestände mit Lärche umgewandelt. 

Große Teile des Grünsteins sind Schutzwald. Das Landesamt für Umwelt weist für den Grünstein eine hohe Dichte an Geogefahren auf: z.B. Steinschlag, Rutschprozesse und Hanganbrüche. Die Wälder rund um den Grünstein haben daher herausragende Schutzfunktionen, zumal Siedlungsbereiche der Gemeinde Schönau a. Königssee unmittelbar an den Grünstein heranreichen. 

Deutlich wurde diese sensible, geologische Ausgangssituation zuletzt im Sommer 2021, als nach den Starkregenereignissen mehrere Muren am Grünstein abrutschten. Die Bob- und Rodelbahn wurde zerstört und mehrere Siedlungsbereiche wurden überschwemmt und versandet.

Eine weitere Besonderheit am Grünstein ist eine geringe Erschließung und eine extreme Besitzzersplitterung. Beides in Kombination macht den dringend nötigen Waldumbau extrem schwierig.

Besitzzersplitterung
am Grünstein
Murabgang am Grünstein im Sommer 2021,
nachdem es innerhalb von drei Stunden über 60 Liter pro Quadratmeter geregnet hatte.

Ziele im Projektgebiet

Der Schutzwald am Grünstein ist von herausragender Bedeutung für Schönau a. Königssee. Ein Waldumbau Richtung gemischtem Dauerwald ist zwingend geboten. Jedoch stehen die schlechte Erschließung, die vorherrschende Besitzzersplitterung und die jagdliche Situation dem Waldumbau entgegen. 

Ziel ist es daher, im Rahmen einer Waldflurbereinigung zunächst einfachere Besitzverhältnisse herzustellen und im Anschluss die Erschließung zu verbessern. Parallel muss sich die jagdliche Situation deutlich verbessern.